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Das Reichsarbeitsdienstlager

Der Reichsarbeitsdienst (RAD) war eine 1935 ins Leben gerufene, paramilitärisch strukturierte, nationalsozialistische Organisation, die die Arbeitskraft von jungen Männern und nach Kriegsbeginn auch von jungen Frauen bündeln sollte. Ab 1939 für beide Geschlechter verpflichtend leistete der RAD Unterstützung bei Entwässerungs- und Forstarbeiten, in der Landwirtschaft aber auch bei militärischen Bauprojekten. Ab 1943 wurden aus RAD-Abteilungen zudem selbstständige Flak-Batterien gebildet. Neben der praktischen Tätigkeit stand die Schulung der Gesinnung gemäß der NS-Ideologie im Fokus. Ausgehend davon ist der Reichsarbeitsdienst rückwirkend nicht nur als nationalsozialistischer Wirtschaftsfaktor, sondern auch als Erziehungsinstrument des Nationalsozialismus zu bewerten.
In Lüttelforst waren die ausschließlich männlichen RAD-Arbeiter zunächst mit der Schwalmbegradigung und anschließend mit der Errichtung der parallel zum Ort Lüttelforst verlaufenden Westwallanlagen (siehe Die Westwall-Schützengräben, Der letzte Westwallbunker und Der Westwalltelefonkasten) beschäftigt. Hierzu waren zeitweise bis zu 200 Personen in den Wohnbaracken auf der Buchenstraße untergebracht.
Nach dem Zweiten Weltkrieges, genauer gesagt von 1945 an bis weit in die 1960er Jahre hinein, dienten die Wohneinheiten als Unterkunft für Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten (siehe Foto). Erst Ende der 1960er Jahren wurde das ehemalige Reicharbeitsdienstlager abgerissen und die Stichstraße zur allgemeinen Bebauung freigegeben. Als konkreten Ersatz für die RAD-Baracken errichtete die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft für den Landkreis Kempen-Krefeld AG vierzehn neue Wohnungen. Die heutigen Hausnummern Buchenstraße 7-9.