LuettelGo


Die Kriegstoten



Drei Tafeln mit Namen – Väter, Brüder, Söhne aber auch Töchter und Schwestern, die die Lüttelforster Familien im Deutsch-Deutschen Krieg, im Ersten Weltkrieg und im Zweiten Weltkrieg verloren haben. Davor sieben Gräber. Soldaten, keine Ortsansässigen, die 1944/45 in und um Lüttelforst gestorben sind: Willi Krape, Otto Hercher, Bernhard Tölle, Friedrich Ritter, Karl Himpel, Otto Brüggemann und Heinrich Bosinger. Viel bekannt ist nicht über die Bestatteten. Nur zu einem von ihnen, Friedrich Ritter, gibt es einen Zeitzeugenbericht über die genauen Todesumständen:

„An einem Morgen sah ich gegenüber des Herbertzhofs einen Soldaten am Waldrand auf der Bank sitzen. Er schnitt sich Brotstreifen von einem Kommissbrot und aß. Weil der Hof verlassen war, wurden die Kühe von den Nachbarn gemolken, gefüttert und versorgt. Ich fragte den Soldaten, Oberfeldwebel Ritter, ob er ein Kochgeschirr voll frischer Milch haben wolle. Er freute sich und gab mir sein Kochgeschirr. Ich ging zurück in den Hof, um eine Kuh zu melken. Plötzlich gab es einen fürchterlich lauten Knall. Eine Granate war auf der Straße vor dem Hof eingeschlagen und hatte den Soldaten buchstäblich zerrissen. Ich bin zum Küster gelaufen. Gemeinsam mit Heinrich Scholl, Karl Büschgens und Pastor Schapdick, der den Toten einsegnete, haben wir den Soldaten auf dem Ehrenfriedhof an der Kirche beerdigt. Der Pastor nahm die Erkennungsmarke an sich und informierte später die Behörden.“*

*Transkription einer Erzählung von Karl Werner von der Lieck, geb. 1932