Als natürliche Barriere dienen Flüsse schon seit der Antike, man denke beispielsweise an den Niedergermanischen Limes, als Grenzbefestigung bzw. Grenzmarkierung. Auch der Schwalm kam und kommt diese Funktion zu. Noch heute trennt sie – allein auf dem kleinen Stück, das sie parallel zur Lüttelforster Dorfstraße verläuft – nicht nur den Kreis Viersen vom Kreis Heinsberg, sondern auch zwei dem Kreis Viersen zugehörige Gemeinden voneinander: Schwalmtal und Niederkrüchten. In der Vergangenheit separierte die Schwalm Grafschaften, Herzogtümer und Departements. Damit war sie Hoheits-, Währungs- und teils sogar Sprachgrenze. Damit ging einher, dass es in dem kleinen Ort Lüttelforst zeitweise mehrere Zollstationen gab. U.a. in der als Ölmühle errichteten Pannenmühle auf dem Lousberg. Im Volksmund trägt einer ihrer Seitenbauten noch heute den Spitznamen et Spansche Hüske – das spanische Häuschen. Eine Bezeichnung, die darauf zurückzuführen ist, dass das Schwalmufer, das heute der Gemeinde Niederkrüchten zuzuordnen ist, früher einmal (vom 17. bis ins frühe 18. Jahrhundert) zu den Spanischen Niederlanden gehörte. Auch die aus heutiger Sicht zunächst seltsam anmutende Eigenart der alteingesessenen Lüttelforster, die südliche Schwalmseite als die spanische Seite zu bezeichnen, geht auf diese Zeit zurück.