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Die Schwalm



Die Schwalm, Mitnamensgeberin des Naturparks Schwalm-Nette, ist ein 45,3 km langer, deutsch-niederländischer Nebenfluss der Maas, der das langgezogene Ortsbild von Lüttelforst maßgeblich mitbestimmt (siehe Lüttelforst – ein Waldhufendorf). Erstmals namentlich erwähnt wird die Schwalm Ende des 12. Jahrhunderts als de Sualmo, wobei der Name klanglich näher an der heutigen Aussprache dran ist, als das Schriftbild vermuten lässt. Zurück geht die Bezeichnung vermutlich auf das germanische Verb swell-a- was so viel wie schwellen bedeutet.
Die Quelle der Schwalm liegt im Kreis Heinsberg, genauer gesagt im Erkelenzer Ortsteil Geneiken. Dies bedingt, dass der auf den ersten Blick natürlich anmutende Strom heute ein künstliches Gewässer ist. Denn seit Beginn des Braunkohletagebaus und der mit diesem verbundenen Abpumpung des Grundwassers ist die Schwalm auf die Einspeisung von Wasser durch Rheinbraun angewiesen.
Vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die aus der Schwalm gewonnene Wasserkraft eine der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Region. In der Hochzeit der Ölproduktion gab es allein entlang des Schwalmverlaufs auf dem heutigen deutschen Gebiet über 20 Mühlen (siehe u.a. Die Lüttelforster Mühle, Die Jennekesmühle sowie Pappelter Mühle & Pappelter Hof). Gemahlen wurde teils auch Mehl, vor allem aber Leinsamen – ein Nebenprodukt der in Mönchengladbach und Krefeld ansässigen Flachs- bzw. Textilindustrie.