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Die Kopfweiden

Am Anfang einer jeden Kopfweide stand eine gewöhnliche Weide, deren Stamm als Jungbaum in einer Höhe von 1-3 Metern abgeschnitten, fachsprachlich gescheitelt, wurde. Mit dem Ziel, die nachwachsenden Triebe, auch Ruten genannt, zur Korbflechterei oder in Verbindung mit Lehm als Baumaterial für Fachwerkwände zu benutzen. Durch die Wiederholung dieser Prozedur verdickte sich mit der Zeit das obere Ende des Stammes und es entstand der typische Weidenkopf. Damit dieser erhalten bleibt, müssen die Kopfweiden auch heute noch regelmäßig geschnitten werden. Denn über die Jahre hat sich die Statik der Bäume an die spezifische Nutzung angepasst. Werden die Äste zu groß, drohen die alten Stämme auseinander zu brechen.
Besonders häufig findet man Kopfweiden an Wiesenrändern. Oft aufgereiht wie auf einer Schnur. Dies ist auf die enorme Regenerationsfähigkeit der Weidenpflanze zurückzuführen. Denn auch als Zaunpfähle fanden ihre Äste Verwendung. In Gewässernähe, beispielsweise den Feuchtwiesen an der Schwalm, trieben sie Wurzeln aus und entwickelten sich unter menschlichem Beschnitt zu neuen Rutenproduzenten.